WORAN LIEGEN DIE KOMISCHEN PROBLEME IN SB
Verfasst: Do 6. Mär 2014, 12:35
"oeff oeff" schrieb am 29.11.2010:
Frage:
Was meinst Du, woran die "komischen" Probleme in Schenker-Bewegung und insbesondere im Dargelütz-Projekt liegen?
Antwort von Öff Öff:
Liebe E!
Ich denke, daß das Thema hier nun erst so richtig spannend wird!
Teil 1:
Ich könnte es mir recht leicht machen und z.B. sagen, was Verein und Kasse angeht, wo Du ja schriebst, nicht die Projekt-Aktivisten wären gefragt, hier über Gelder-Verwendung was zu berichten, sondern die Vereins-Vorstände, insbesondere der Uwe... -- daß es bei uns in Schenker-Bewegung (SB) mit diesen Unterscheidungen oft gar nicht so funktioniert: Der Uwe ist gleichzeitig erster Vorsitzender des VFS UND einer unserer tragendsten Projekt-Aktivisten!!! Er ist unser Natur-Arzt, Kräuter- und Yoga-Experte, hält das Friedens-Garten-Projekt in "schwäbischer" Ordentlichkeit, ist in Kooperation mit dem benachbarten LebensGut-Projekt Verantwortlicher eines Permakultur-Waldgartens, gibt Kurse in Gewaltfreier Kommunikation, lebt außerdem bereits recht "schenker-nah" usw...
Der Mann hat eine sucht-freie Arbeits-Moral, daß in den letzten Jahren - etwas scherzhaft formuliert - für Mitlebende im Projekt es öfters ein Problem war, seine Gründlichkeit, Disziplin und Arbeits-Horizonte bloß mit anzuschauen... Da bekamen so Einige schon ein mulmiges Gefühl und fühlten sich 'seltsam' dabei...
Ich bin super-froh, mit ihm eng befreundet zu sein... --- Ich muß leider damit leben, daß für das, was ich (mit Schenker-Bewegung) will, es erstmal nur einige seltene "Stecknadel-im-Heuhafen"-Pioniere gibt, mit denen ich da richtig loslegen kann... Krass formuliert, hat man oft das Gefühl, in einem Raubtier-Käfig zu sein, mit einer recht hohen Zahl von halb-gelähmten Wärtern, und nur einigen "erwachten" Leuten, bei denen dann die Leistungs-Fähigkeit allerdings regelrecht "explodieren" kann und die zu "Super-Tier-Pflegern und -Verstehern" werden und die Situation einigermaßen "hoch halten" können...
Woran das m.E. liegt, beschreibe ich gleich in Teil 2...
Also ich könnte es mir recht leicht machen und sagen, der Uwe - der noch dazu eher persönliche Kommunikation als Internet an sich kultiviert hat - hat nicht soviel Energie, hier auch noch mit Rechnungen ins Forum zu kommen...
(Ich freu mich schon sehr stark, wenn ich ihn gewinnen kann, allmählich zumindest in internen Forums-Teilen, z.B. dem "Vertrauens-Personen-(VEP-)Forums"-Bereich des oeffi.such.info-Forums sich in hoch-idealistische Diskussion mit einzubringen...)
Und ich könnte hinzufügen, daß es in den vergangenen ca. 15 Jahren des Vereins da so viel Spannendes bzgl. Finanzen meines Wissens auch gar nicht zu berichten gab... Auch weil viele andere Vereins-Mitglieder m.E. eher zu den "halb-gelähmten Wärtern" zu zählen waren, die Mitglieds-Beiträge gering waren und man sich davon auch befreien lassen kann, größere Spenden-Sammel-Aktionen meines Wissens kaum vorkamen (nur einmal, als es um den Kauf der Hälfte der Dargelützer Häuser ging, und da waren auch die Schenker stark als Motoren mit beteiligt), die Einnahme-Quellen während der meisten Jahre sehr gering waren (einige Jahre lang meines Wissens nur eine einzige Mini-Miet-Einnahme für die Unterhaltung des ganzen Verein und mehrerer Projekte) --- mußten die vorneweg mit-arbeitenden Vereins-Aktiven eher damit rechnen, aus eigener Tasche noch was in den Topf zu tun, damit der Laden am Laufen blieb...
Und ich könnte zu Datten und den von ihm angesprochenen Problemen sagen, daß die Lage in Dargelütz, insbesondere die mit bedingungsloser Aufnahme auch "gelähmtester" bzw. sogar schwierigster Menschen verbundene "geschenkte Sozial-Arbeit" immer (- auch schon in allen Projekt-Vorstellungs-Texten -) unverblümt beim Namen genannt wurde und wird und man also mit den von ihm beschriebenen Problemen dort rechnen muß... -- und daß ich dabei gern auch auf meine Weise mithelfe, wobei ich allerdings weniger äußere "Notlösch-Aktivitäten" als Ausweg sehe (- obwohl ich immer, auch in den letzten Jahren, auch viel mit sowas beschäftigt war, bis Rasputin dazukam... -), sondern indem ich m.E. "funktionsfähige Basis-Handlungs-Konzepte" anbiete, auch durch Kurse: RADIKALE SELBST-ORGANISATION, ohne auf die anderen zu schauen, von ganz innen über sehr anspruchsvolle Kommunikations- und Konflikt-Formen bis zu ganzheitlicher Lebens-Gestaltung...
Bringt m.E. - aus den Gründen, die ich in Teil 2 beschreibe - mehr, als "äußere Ordnung" fordern zu wollen, mit "festen Besitz- und Zuständigkeits- und Bestimmungs-Rechten", um sich daran festzuhalten... ------- obwohl ich schon sehe, daß für Übergangs-Zeit, und gerade an einem Ort, wo man sich auch mit den "Abgestürztesten" auf den Weg machen will, es auch von der Sorte was braucht, insbesondere bei den mitlebenden Schenker-Verbündeten, um deren "Schiffchen nicht untergehen zu lassen"...
Aber ich könnte sagen, daß die Entwicklung in Dargelütz nicht so richtig hochkommen kann, wenn die Einen bzgl. äußeren Selbstversorgungs-Arbeiten oft nur "Strohfeuer-Aufflammen" hinbekommen -- während aber auch die Anderen z.B. grundlegende Kommunikations-Formen, die man miteinander als Zusammenarbeits-Team abspricht, dann nicht "durchhalten": Daß man bei Problemen offen kommunizieren sollte... Und daß man bei Kritik- und Konflikt-Stoffen konsequent "Gewaltfreie Kommunikations- und Konflikt-Kultur (GKK)" praktizieren sollte (was u.a. bedeutet, eventuelle Fehler, die man bei einem anderen sieht, nicht irgendwo anders, sondern direkt mit ihm anzusprechen, und dann auch gründlich und konsequent zu klären - eventuell mit Einbezug von vertrauenswürdigen Vermittlern bzw. Schlichtern - , bevor daraus am Ende Gift für die Gemeinschaft wird...
In den letzten Jahren war für Dargelütz die Mißachtung solcher offenen Kommunikation und gewaltfreien Umgangs-Kultur viel zerstörerischer (mit wilden Schlechtmach-Aktionen und Hintenrum-Intrigen z.B....), als daß fehlendes Durchhalte-Vermögen bei der Garten-Arbeit Schaden angerichtet hat... Da sind mehrere Gemeinschafts-Bildungs-Ansätze auseinander geflogen...
((Und, am Rande bemerkt, wenn man so sagt, daß Containern soviel leichter sei als die Garten-Arbeit, rate ich auch jedem, mal so eine Container-Tour mit Fahrrad und Anhänger mit Rasputin in eine etwas entferntere Stadt mitzufahren... Ist ne gute Erfahrung...))
Nun zu Teil 2: Woran liegen die Probleme in der Tiefe? Und was kann man da tun?
Ich sehe es so, daß hier wie an vielen anderen Stellen, wo über alternatives Leben gesprochen wird, und wo es oft um so Themen geht wie Selbstversorgung oder um äußere Strukturen wie Vereine, Stiftungen, Kassen usw. --- sich m.E. dann immer wieder zeigt, daß man damit nicht auf die entscheidenden Ebenen kommt, sondern nur auf Symptom-Ebenen bleibt!
Die "Umwelt-Krise" ist entscheidend eine "Inwelt- und Miteinander-Krise"!
Es bringt noch nicht den entscheidenden Durchbruch, wenn man Land zur Verfügung stellt, und einige Menschen dort zusammen bringt, denen man den guten ZIEL-Willen (wie Selbstversorgungs-Gemeinschaft) auf den ersten Blick sogar auch glauben kann...
Allzu oft zerplatzt es schon nach Kurzem...
Und - mal wieder überspitzt ausgedrückt - zu aller Erstaunen passiert es dann oft auf so scheinbar "kindische" Weise, daß die erträumte tolle Gemeinschaft zur Heilung der Welt "sich schnell zerreibt oder zerknallt", weil einer seine Zahnbürste in den falschen Becher stellt...
Wir versuchen m.E. die Probleme meist auf viel zu äußerlichen Ebenen anzugehen, weil wir fast alle in der Tiefe, wo es eigentlich drauf ankäme, nicht wirklich dran gehen wollen...
Ich denke, all die auftauchenden Probleme (wildes unkontrolliertes Raubtier-Verhalten, ob nun bei aggressiven Sozial-Fällen im Haus der Gastfreundschaft oder mit Blick auf das Kommunikations-Verhalten von vielen Usern hier im Forum; Strohfeuer-Arbeitsenergie, die kein richtiges Durchhalte-Vermögen hat und verpufft; halb-gelähmte Alternativ-Aktivisten, die zwar das Richtige erkennen, aber nicht so recht die Kraft finden, dafür loszulegen - sogar wenn sie nicht ersatzweise zu Drogen oder Freizeit-Ablenkung - Sex, Drugs and Rock'n Roll - greifen...) wären mit der Brille, daß man mit einem Sucht-Umfeld zu tun hat, und daß ein echter Ausweg grundlegende Persönlichkeits-Arbeit erfordern würde, am ehesten richtig zu begreifen und aufzudröseln... (Auch warum diejenigen, die den Durchbruch schaffen, dann z.T. eine unglaubliche Leistungs-Explosion erleben, wie von Stahl-Fesseln befreit...)
Weshalb ich als Schlüssel zur Problem-Lösung so etwas empfehle wie die Mittel der INNEN- UND KOMMUNIKATIONS-ARBEIT, wie ich sie im Bereich "Schenkerbewegung" des oeffi.such.info-Forums ausdrücklich in den Mittelpunkt gestellt und gründlich beschrieben habe: ORGANISCHES DENKEN (OD), LICHT-LIEBES-ARBEIT (LILI), GEWALTFREIE KOMMUNIKATIONS-KULTUR (GKK) und KONSENS-KOMPETENZ...
In Schenker-Bewegung insgesamt und auch in Dargelütz ist aus meiner Sicht ein brodelndes Experimentier-Feld, wo man zu diesen Problemen und Lösungs-Wegen hervorragend arbeiten und forschen kann...
Zuletzt möchte ich nochmal die von mir häufig erzählte Veranschaulichungs-Story erzählen, woran sich aus meiner Sicht die im Kern steckende Sucht-Problematik allerdeutlichst zeigt:
Wenn ich Menschen das Dargelützer Projekt anpreise, sage ich oft: Also da kannst du, wenn nötig, ohne Miete mit wohnen (wir werfen niemanden wegen Geld raus), oder du kannst Mitglied im Eigentümer-Verein werden und wirst so dein eigener Vermieter, hast extreme Mitgestaltungs-Möglichkeiten... Du hast größtmögliche Freiheiten: Mußt nicht groß mitarbeiten... Kannst für dich vom Amt oder per Job Geld bekommen - ohne daß du davon was für die Gemeinschaft geben mußt, wenn du nicht willst... Du bekommst geschenkte "Zugaben" von der Gemeinschaft durch gesammelte Essens-Reste, Alt-Kleider, wahrscheinlich auch ein Fahrrad, kannst kostenlos viele Räume, Werkstätten, Meditations-Raum, Bibliothek, Garten-Flächen etc. mit nutzen... -------------- Also könntest du am Monats-Ende mehr Geld auf der Hand haben und - wenn Du willst - für dich allein ausgeben, als es dir möglich wäre, wenn du in irgendeiner Neubau-Block-Wohnung wohnen würdest...
Dann gucken mich die Leute schon argwöhnisch an... "Hm, das hört sich ja echt vorteilhaft an... Mehr Geld zum eigenen Ausgeben... In größter Freiheit... Hmmm, hmmm... Wo ist da der versteckte Haken?... Es geht doch um alternatives Leben, da wird doch von uns irgendwas an Verantwortung gewollt...?"
Und dann sag ich - freudestrahlend, weil ich das ja für ein supertolles Angebot halte -: "Zusätzlich - aber auch das ganz freigestellt, nur als Angebot, das man nicht annehmen muß, wo man sich auch völlig fern halten kann - habt ihr in diesem Gemeinschafts-Experiment die Möglichkeit, euch mit den anderen Gemeinschafts-Mitgliedern zusammenzusetzen und gemeinsam vernünftig - im Konsens - Entscheidungen zum Wohle aller zu treffen, wie man das Leben dort gestalten könnte!"
Und dann kommt als Reaktion (- was für eine entsetzliche Überraschung! -): "Waaaaaaaaah! Nee! Unter keinen Umständen! Ich will machen können, was ich will... Und mich nicht nach so einem Vernunft-Konsens mit den anderen richten müssen... -- Dann geh ich lieber in die Bude im Neubau-Block!"
Das Kern-Problem der Sucht besteht m.E. darin, daß der einzelne Mensch in sich schon gar nicht bereit ist, sich der Regie seiner fürs Ganze verantwortlich denkenden Vernunft unterzuordnen, sondern das eher wie eine fürchterliche Diktatur fürchtet, und dann natürlich auch nicht bereit ist, sich in eine Vernunft-Konsens-Gemeinschaft mit den Mitmenschen einzufügen...
Gut möglich, daß das nicht nur eine Problematik ist, welche der Kapitalismus im Menschen hochgezüchtet hat, sondern daß es eine Grund-Sucht-Gefahr des Menschen ist, weil er aus der Instinkt-Steuerung raus gerutscht ist, und die dabei neu entwickelte Ersatz-Fähigkeit des Denkens, der Vernunft, zu schwach sein könnte, die wild gewordenen Einzel-Motive wieder zu zügeln...
Wie auch immer, für den Ausweg müßte man wohl an diesen Stellen mit der Arbeit ansetzen...
Am besten wohl, wie gesagt, mit Mitteln wie OD, LILI, GKK und Konsens...
Frage:
Was meinst Du, woran die "komischen" Probleme in Schenker-Bewegung und insbesondere im Dargelütz-Projekt liegen?
Antwort von Öff Öff:
Liebe E!
Ich denke, daß das Thema hier nun erst so richtig spannend wird!
Teil 1:
Ich könnte es mir recht leicht machen und z.B. sagen, was Verein und Kasse angeht, wo Du ja schriebst, nicht die Projekt-Aktivisten wären gefragt, hier über Gelder-Verwendung was zu berichten, sondern die Vereins-Vorstände, insbesondere der Uwe... -- daß es bei uns in Schenker-Bewegung (SB) mit diesen Unterscheidungen oft gar nicht so funktioniert: Der Uwe ist gleichzeitig erster Vorsitzender des VFS UND einer unserer tragendsten Projekt-Aktivisten!!! Er ist unser Natur-Arzt, Kräuter- und Yoga-Experte, hält das Friedens-Garten-Projekt in "schwäbischer" Ordentlichkeit, ist in Kooperation mit dem benachbarten LebensGut-Projekt Verantwortlicher eines Permakultur-Waldgartens, gibt Kurse in Gewaltfreier Kommunikation, lebt außerdem bereits recht "schenker-nah" usw...
Der Mann hat eine sucht-freie Arbeits-Moral, daß in den letzten Jahren - etwas scherzhaft formuliert - für Mitlebende im Projekt es öfters ein Problem war, seine Gründlichkeit, Disziplin und Arbeits-Horizonte bloß mit anzuschauen... Da bekamen so Einige schon ein mulmiges Gefühl und fühlten sich 'seltsam' dabei...
Ich bin super-froh, mit ihm eng befreundet zu sein... --- Ich muß leider damit leben, daß für das, was ich (mit Schenker-Bewegung) will, es erstmal nur einige seltene "Stecknadel-im-Heuhafen"-Pioniere gibt, mit denen ich da richtig loslegen kann... Krass formuliert, hat man oft das Gefühl, in einem Raubtier-Käfig zu sein, mit einer recht hohen Zahl von halb-gelähmten Wärtern, und nur einigen "erwachten" Leuten, bei denen dann die Leistungs-Fähigkeit allerdings regelrecht "explodieren" kann und die zu "Super-Tier-Pflegern und -Verstehern" werden und die Situation einigermaßen "hoch halten" können...
Woran das m.E. liegt, beschreibe ich gleich in Teil 2...
Also ich könnte es mir recht leicht machen und sagen, der Uwe - der noch dazu eher persönliche Kommunikation als Internet an sich kultiviert hat - hat nicht soviel Energie, hier auch noch mit Rechnungen ins Forum zu kommen...
(Ich freu mich schon sehr stark, wenn ich ihn gewinnen kann, allmählich zumindest in internen Forums-Teilen, z.B. dem "Vertrauens-Personen-(VEP-)Forums"-Bereich des oeffi.such.info-Forums sich in hoch-idealistische Diskussion mit einzubringen...)
Und ich könnte hinzufügen, daß es in den vergangenen ca. 15 Jahren des Vereins da so viel Spannendes bzgl. Finanzen meines Wissens auch gar nicht zu berichten gab... Auch weil viele andere Vereins-Mitglieder m.E. eher zu den "halb-gelähmten Wärtern" zu zählen waren, die Mitglieds-Beiträge gering waren und man sich davon auch befreien lassen kann, größere Spenden-Sammel-Aktionen meines Wissens kaum vorkamen (nur einmal, als es um den Kauf der Hälfte der Dargelützer Häuser ging, und da waren auch die Schenker stark als Motoren mit beteiligt), die Einnahme-Quellen während der meisten Jahre sehr gering waren (einige Jahre lang meines Wissens nur eine einzige Mini-Miet-Einnahme für die Unterhaltung des ganzen Verein und mehrerer Projekte) --- mußten die vorneweg mit-arbeitenden Vereins-Aktiven eher damit rechnen, aus eigener Tasche noch was in den Topf zu tun, damit der Laden am Laufen blieb...
Und ich könnte zu Datten und den von ihm angesprochenen Problemen sagen, daß die Lage in Dargelütz, insbesondere die mit bedingungsloser Aufnahme auch "gelähmtester" bzw. sogar schwierigster Menschen verbundene "geschenkte Sozial-Arbeit" immer (- auch schon in allen Projekt-Vorstellungs-Texten -) unverblümt beim Namen genannt wurde und wird und man also mit den von ihm beschriebenen Problemen dort rechnen muß... -- und daß ich dabei gern auch auf meine Weise mithelfe, wobei ich allerdings weniger äußere "Notlösch-Aktivitäten" als Ausweg sehe (- obwohl ich immer, auch in den letzten Jahren, auch viel mit sowas beschäftigt war, bis Rasputin dazukam... -), sondern indem ich m.E. "funktionsfähige Basis-Handlungs-Konzepte" anbiete, auch durch Kurse: RADIKALE SELBST-ORGANISATION, ohne auf die anderen zu schauen, von ganz innen über sehr anspruchsvolle Kommunikations- und Konflikt-Formen bis zu ganzheitlicher Lebens-Gestaltung...
Bringt m.E. - aus den Gründen, die ich in Teil 2 beschreibe - mehr, als "äußere Ordnung" fordern zu wollen, mit "festen Besitz- und Zuständigkeits- und Bestimmungs-Rechten", um sich daran festzuhalten... ------- obwohl ich schon sehe, daß für Übergangs-Zeit, und gerade an einem Ort, wo man sich auch mit den "Abgestürztesten" auf den Weg machen will, es auch von der Sorte was braucht, insbesondere bei den mitlebenden Schenker-Verbündeten, um deren "Schiffchen nicht untergehen zu lassen"...
Aber ich könnte sagen, daß die Entwicklung in Dargelütz nicht so richtig hochkommen kann, wenn die Einen bzgl. äußeren Selbstversorgungs-Arbeiten oft nur "Strohfeuer-Aufflammen" hinbekommen -- während aber auch die Anderen z.B. grundlegende Kommunikations-Formen, die man miteinander als Zusammenarbeits-Team abspricht, dann nicht "durchhalten": Daß man bei Problemen offen kommunizieren sollte... Und daß man bei Kritik- und Konflikt-Stoffen konsequent "Gewaltfreie Kommunikations- und Konflikt-Kultur (GKK)" praktizieren sollte (was u.a. bedeutet, eventuelle Fehler, die man bei einem anderen sieht, nicht irgendwo anders, sondern direkt mit ihm anzusprechen, und dann auch gründlich und konsequent zu klären - eventuell mit Einbezug von vertrauenswürdigen Vermittlern bzw. Schlichtern - , bevor daraus am Ende Gift für die Gemeinschaft wird...
In den letzten Jahren war für Dargelütz die Mißachtung solcher offenen Kommunikation und gewaltfreien Umgangs-Kultur viel zerstörerischer (mit wilden Schlechtmach-Aktionen und Hintenrum-Intrigen z.B....), als daß fehlendes Durchhalte-Vermögen bei der Garten-Arbeit Schaden angerichtet hat... Da sind mehrere Gemeinschafts-Bildungs-Ansätze auseinander geflogen...
((Und, am Rande bemerkt, wenn man so sagt, daß Containern soviel leichter sei als die Garten-Arbeit, rate ich auch jedem, mal so eine Container-Tour mit Fahrrad und Anhänger mit Rasputin in eine etwas entferntere Stadt mitzufahren... Ist ne gute Erfahrung...))
Nun zu Teil 2: Woran liegen die Probleme in der Tiefe? Und was kann man da tun?
Ich sehe es so, daß hier wie an vielen anderen Stellen, wo über alternatives Leben gesprochen wird, und wo es oft um so Themen geht wie Selbstversorgung oder um äußere Strukturen wie Vereine, Stiftungen, Kassen usw. --- sich m.E. dann immer wieder zeigt, daß man damit nicht auf die entscheidenden Ebenen kommt, sondern nur auf Symptom-Ebenen bleibt!
Die "Umwelt-Krise" ist entscheidend eine "Inwelt- und Miteinander-Krise"!
Es bringt noch nicht den entscheidenden Durchbruch, wenn man Land zur Verfügung stellt, und einige Menschen dort zusammen bringt, denen man den guten ZIEL-Willen (wie Selbstversorgungs-Gemeinschaft) auf den ersten Blick sogar auch glauben kann...
Allzu oft zerplatzt es schon nach Kurzem...
Und - mal wieder überspitzt ausgedrückt - zu aller Erstaunen passiert es dann oft auf so scheinbar "kindische" Weise, daß die erträumte tolle Gemeinschaft zur Heilung der Welt "sich schnell zerreibt oder zerknallt", weil einer seine Zahnbürste in den falschen Becher stellt...
Wir versuchen m.E. die Probleme meist auf viel zu äußerlichen Ebenen anzugehen, weil wir fast alle in der Tiefe, wo es eigentlich drauf ankäme, nicht wirklich dran gehen wollen...
Ich denke, all die auftauchenden Probleme (wildes unkontrolliertes Raubtier-Verhalten, ob nun bei aggressiven Sozial-Fällen im Haus der Gastfreundschaft oder mit Blick auf das Kommunikations-Verhalten von vielen Usern hier im Forum; Strohfeuer-Arbeitsenergie, die kein richtiges Durchhalte-Vermögen hat und verpufft; halb-gelähmte Alternativ-Aktivisten, die zwar das Richtige erkennen, aber nicht so recht die Kraft finden, dafür loszulegen - sogar wenn sie nicht ersatzweise zu Drogen oder Freizeit-Ablenkung - Sex, Drugs and Rock'n Roll - greifen...) wären mit der Brille, daß man mit einem Sucht-Umfeld zu tun hat, und daß ein echter Ausweg grundlegende Persönlichkeits-Arbeit erfordern würde, am ehesten richtig zu begreifen und aufzudröseln... (Auch warum diejenigen, die den Durchbruch schaffen, dann z.T. eine unglaubliche Leistungs-Explosion erleben, wie von Stahl-Fesseln befreit...)
Weshalb ich als Schlüssel zur Problem-Lösung so etwas empfehle wie die Mittel der INNEN- UND KOMMUNIKATIONS-ARBEIT, wie ich sie im Bereich "Schenkerbewegung" des oeffi.such.info-Forums ausdrücklich in den Mittelpunkt gestellt und gründlich beschrieben habe: ORGANISCHES DENKEN (OD), LICHT-LIEBES-ARBEIT (LILI), GEWALTFREIE KOMMUNIKATIONS-KULTUR (GKK) und KONSENS-KOMPETENZ...
In Schenker-Bewegung insgesamt und auch in Dargelütz ist aus meiner Sicht ein brodelndes Experimentier-Feld, wo man zu diesen Problemen und Lösungs-Wegen hervorragend arbeiten und forschen kann...
Zuletzt möchte ich nochmal die von mir häufig erzählte Veranschaulichungs-Story erzählen, woran sich aus meiner Sicht die im Kern steckende Sucht-Problematik allerdeutlichst zeigt:
Wenn ich Menschen das Dargelützer Projekt anpreise, sage ich oft: Also da kannst du, wenn nötig, ohne Miete mit wohnen (wir werfen niemanden wegen Geld raus), oder du kannst Mitglied im Eigentümer-Verein werden und wirst so dein eigener Vermieter, hast extreme Mitgestaltungs-Möglichkeiten... Du hast größtmögliche Freiheiten: Mußt nicht groß mitarbeiten... Kannst für dich vom Amt oder per Job Geld bekommen - ohne daß du davon was für die Gemeinschaft geben mußt, wenn du nicht willst... Du bekommst geschenkte "Zugaben" von der Gemeinschaft durch gesammelte Essens-Reste, Alt-Kleider, wahrscheinlich auch ein Fahrrad, kannst kostenlos viele Räume, Werkstätten, Meditations-Raum, Bibliothek, Garten-Flächen etc. mit nutzen... -------------- Also könntest du am Monats-Ende mehr Geld auf der Hand haben und - wenn Du willst - für dich allein ausgeben, als es dir möglich wäre, wenn du in irgendeiner Neubau-Block-Wohnung wohnen würdest...
Dann gucken mich die Leute schon argwöhnisch an... "Hm, das hört sich ja echt vorteilhaft an... Mehr Geld zum eigenen Ausgeben... In größter Freiheit... Hmmm, hmmm... Wo ist da der versteckte Haken?... Es geht doch um alternatives Leben, da wird doch von uns irgendwas an Verantwortung gewollt...?"
Und dann sag ich - freudestrahlend, weil ich das ja für ein supertolles Angebot halte -: "Zusätzlich - aber auch das ganz freigestellt, nur als Angebot, das man nicht annehmen muß, wo man sich auch völlig fern halten kann - habt ihr in diesem Gemeinschafts-Experiment die Möglichkeit, euch mit den anderen Gemeinschafts-Mitgliedern zusammenzusetzen und gemeinsam vernünftig - im Konsens - Entscheidungen zum Wohle aller zu treffen, wie man das Leben dort gestalten könnte!"
Und dann kommt als Reaktion (- was für eine entsetzliche Überraschung! -): "Waaaaaaaaah! Nee! Unter keinen Umständen! Ich will machen können, was ich will... Und mich nicht nach so einem Vernunft-Konsens mit den anderen richten müssen... -- Dann geh ich lieber in die Bude im Neubau-Block!"
Das Kern-Problem der Sucht besteht m.E. darin, daß der einzelne Mensch in sich schon gar nicht bereit ist, sich der Regie seiner fürs Ganze verantwortlich denkenden Vernunft unterzuordnen, sondern das eher wie eine fürchterliche Diktatur fürchtet, und dann natürlich auch nicht bereit ist, sich in eine Vernunft-Konsens-Gemeinschaft mit den Mitmenschen einzufügen...
Gut möglich, daß das nicht nur eine Problematik ist, welche der Kapitalismus im Menschen hochgezüchtet hat, sondern daß es eine Grund-Sucht-Gefahr des Menschen ist, weil er aus der Instinkt-Steuerung raus gerutscht ist, und die dabei neu entwickelte Ersatz-Fähigkeit des Denkens, der Vernunft, zu schwach sein könnte, die wild gewordenen Einzel-Motive wieder zu zügeln...
Wie auch immer, für den Ausweg müßte man wohl an diesen Stellen mit der Arbeit ansetzen...
Am besten wohl, wie gesagt, mit Mitteln wie OD, LILI, GKK und Konsens...